Als Hundehalter weisst du, dass die Emotionen unseres Vierbeiners umfangreich sein können: von Freude, Angst bis hin zur Trauer. Durch das Zusammenleben mit unserem Hund tendieren wir aber oft dazu, das Gefühl unseres Hundes zu vermenschlichen, obwohl er in diesem Moment möglicherweise etwas komplett anderes fühlt. Wir zeigen dir in den nachfolgenden Abschnitten, wie diese Gefühle bei unseren Vierbeinern erkannt werden können.

Wie sieht Freude aus?
Das ist vermutlich am einfachsten zu erkennen! Die wohl grösste Freude zeigt uns unser Vierbeiner, wenn wir nachhause kommen und er sehnsüchtig auf uns gewartet hat. Die Freude ist gross, das Mami und/oder den Papi wieder zu sehen. Das zeigt er uns in dem er hüpft, mit dem Schwanz wedelt und die Nähe sucht! Auch über den Hinweis, dass die Gassi-Runde bevorsteht, erfreut sich unser Vierbeiner regelrecht. Doch was wir als Freude deuten, kann manchmal auch eine Art "Stress" bedeuten. Beobachte deinen Vierbeiner bewusst während seinen von Freude geprägten Gefühlsphasen. Kannst du den Unterschied erkennen?

Können unsere Vierbeiner Liebe empfinden?
Dies ist noch nicht wirklich bewiesen. Doch es ist Tatsache, dass das Hormon Oxytocin, das für Bindung sorgt, bei uns Menschen wie auch bei unseren vierbeinigen Freunden vorhanden ist. Wenn wir unseren Liebling streicheln, mit ihm kuscheln und ihm mit einer vertrauten, liebevollen Stimme schöne Dinge sagen, zeigt er uns auf seine Art, das ihm das gefällt und er den Moment geniesst z B. durch ein Schmatzen.

Wie zeigt uns unser Hund, dass er Angst empfindet?
Angst zu haben, ist natürlich und ein Schutzmechanismus, den wir Lebewesen in uns tragen. Es handelt sich um ein uraltes Gefühl. Die Angst definiert sich als eine objektbezogene, konkrete Furcht vor etwas. Eine starke Angst hingegen kann auf Dauer den Alltag unseres Hundes negativ beeinträchtigen. Dies kann aber therapiert werden mit der Hilfe eines Hundetrainers. Beobachte deinen Hund genau und nimm seine Angst ernst.

Wut und Aggression beim Hund:
Wut ist ein Gefühl, das oftmals plötzlich entsteht. Vielleicht ist es eine sehr unangenehme Situation für den Hund. Oder er wird getriggert und reagiert gereizt. Hunde, die sich selbst nicht besonders gut kontrollieren können, sind auch oftmals davon betroffen, Wut schneller zu zeigen. Die Erziehung spielt hier natürlich auch eine grosse Rolle. Was wir als Aggression deuten, kann auch Angst bedeuten. Bei zu starken Wut- und Aggressionsgefühlen sollte ein Hundetrainer um Rat gebeten werden.

Existiert Eifersucht bei Hunden?
Das tut sie! Mit verschiedenen Studien wurde bewiesen, dass Hunde eifersüchtig reagieren können, wenn z. B. das Mami oder der Papi andere Hunde streichelt. Oftmals zeigt er seine Eifersucht, indem er uns in diesem Moment schubst. Das ist Charaktersache und die Eifersucht kann wie bei uns Menschen gross oder klein sein.

Wissen Hunde was Trauer ist?
Mittlerweile ist klar, dass unser Hund Trauer zeigen kann, wenn seine Bezugsperson plötzlich nicht mehr da ist oder für eine längere Zeit weg ist:
- Der Hund zieht sich zurück und möchte alleine sein.
- Er frisst nicht mehr viel oder lässt die Mahlzeiten ganz aus.
- Am Spielen hat er keine Freude mehr.
- Der Hund schläft nicht mehr so gut.
Er kann seine Trauer auf verschiedene Arten zeigen mit veränderten Verhaltensweisen. In solchen Situation ist es wichtig, eine Nähe und Bindung zum Hund aufzubauen und ihm Geborgenheit zu schenken. Sollte die Trauer weiter andauern, ist es empfohlen, den Tierarzt aufzusuchen, um mögliche Krankheiten auszuschliessen.

Kann unser Vierbeiner Schuldgefühle haben?
Schuldgefühle haben wir Menschen meist, wenn wir etwas tun, was wir später bereuen. Hunde kennen das Schuldgefühl grundsätzlich nicht, weil Forscher davon ausgehen, dass Hunde nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können. Dennoch kann der Vierbeiner Schuldgefühle auf seine Art zeigen, wenn er z. B. einen Fehler gemacht hat und wir verärgert darüber sind; das zeigt er uns definitiv mit seinem unwiderstehlichen Hundeblick und seiner Unterwürfigkeit!

Hunde können Glück und Zufriedenheit empfinden:
Es ist sonnenklar, dass Hunde glücklich und zufrieden sein können. Wenn der Hund Abwechslung im Alltag hat, beschäftigt wird, gerecht behandelt wird, mehrmals am Tag Gassi gehen kann und gefüttert wird, zeigt er das! Die Art, wie er das zeigt, unterscheidet sich von Hund zu Hund. Auch bei uns Menschen sorgt dies für Erfüllung und Freude, wenn unser Liebling happy und zufrieden ist! Auch ist es eine Bestätigung für uns Hundebesitzer, dass wir alles richtig machen und unser Vierbeiner sich bei uns wohlfühlt.
Auch wenn die Gefühle des Hundes den menschlichen Gefühlen ähneln, kann er sein Umfeld anders wahrnehmen, als wir zu vermuten scheinen. Achte bewusst darauf, welche Emotionen er wirklich empfinden kann und welche nur für uns Menschen typisch sind.